Archiv 2017Vereinsaktivitäten und Veröffentlichungen
Neuerscheinung!
Erhältlich bei
Margot Mehring – Junkergasse 14
Auszug aus den Vorbemerkungen: Dieses Heft ist mit seiner Thematik als Beitrag zum 500. Reformationsjubiläum gedacht. Der Verfasser besitzt seit langem als ehemaliger Rodheimer Pfarrer Einblicke in die in Rodheim in mehreren Jahrhunderten benutzten Bibeln und Erbauungsliteratur. Ein Sammlungsbestand im Pfarrhaus wurde von ihm zum erheblichen Teil aus alten Dachbodenbeständen im Pfarrarchiv 2002 archiviert. Außerdem sind ihm persönliche Besitztümer von Gemeindegliedern bekannt. Einige Stücke wurden dem Pfarrarchiv geschenkt. Schließlich besitzt der Verfasser eine eigene große Sammlung von Gesangbüchern und Erbauungsliteratur, zum Teil auch mit Rodheimer Provenienz.
Auf dieser Grundlage entstand der Gedanke zu einer schriftlichen
Ausarbeitung, die den evangelischen Glauben beschreibt, wie er sich als
Folge der Reformation im Leben mit Bibel und Erbauungsbüchern in einer
Wetteraugemeinde vom 16. bis zum 19. Jahrhundert darstellte. Es erschien
ohnehin sinnvoll, die vorhandenen Bestände zu dokumentieren. Manches ist
nicht im Pfarrarchiv gesichert und wird, wenn es nicht dorthin gelangt, mit
der Zeit verschwinden, wofür
es schon Beispiele gibt. Wir haben unser Thema auf Bibeln und biblische Erbauungsbücher eingegrenzt. Außerdem wurden nur Bücher behandelt, die in Rodheim in Gebrauch waren. Eine Ausnahme wurde gemacht bei Bibeln mit angebundenen Gesangbüchern. Hier konnte gezeigt werden wie verbreitet diese Sitte war, und dies vornehmlich in Hessen. ![]() Kasematten, Staufenmauer und
Römer RGHV-Exkursion zu
archäologisch-historischen Höhepunkten in Frankfurt am 9. Sept. 2017 In den Jahren 2008 bis 2011 baute die
Waisenhausstiftung, eine über 300 Jahre alte Frankfurter Institution, die
sich auch heute noch um die Belange benachteiligter Kinder und Jugendlicher
kümmert, ein neues Verwaltungs- und Betreuungszentrum in der Bleichstraße.
Bei den Erdarbeiten stieß man auf Reste einer barocken Verteidigungsanlage,
Teil des ehemaligen Befestigungsrings um Frankfurt, der im 17. Jahrhundert
erbaut und im frühen 19. Jahrhundert wieder geschleift worden war. In diesem
Teil des Befestigungsrings, Friedberger Bastion genannt, stieß man auf eine
unterirdische Galerie, wie sie nach bisherigen Erkenntnissen wohl nur in
diesem Bereich der Befestigung zu finden ist. Diese Galerie – Kasematten genannt (von ital.
'casamatta' = Wallgewölbe) – war das erste Ziel der Rosbach-Rodheimer
Geschichtsvereinsgruppe. Nach der Bahnanreise wurde die Gruppe von Dr.
Carsten Wenzel, dem derzeitigen kommissarischen Leiter des Archäologischen
Museums Frankfurt und Vorsitzenden des Heimatgeschichtsvereins Rosbach, an
der Konstablerwache willkommen geheißen. Nach kurzem Fußweg war die
Bleichstraße 10 erreicht, das Gelände der Waisenhausstiftung, die vor Zeiten
übrigens auch Äcker in Rosbach und Rodheim besessen hat. Dem Engagement des Denkmalamtes Frankfurt und der
Bereitschaft der Waisenhausstiftung, das Bauvorhaben den Gegebenheiten der
neu entdeckten Bodenfunde anzupassen, ist es zu verdanken, dass ein Teil der
Friedberger Bastion dem Besucher von der Gartenseite des Anwesens zugänglich
ist und die Kasematten über Außentreppen betreten werden können.
In den Kasematten angekommen, erschloss sich ein etwa
40 m langer und 4 m hoher beeindruckender Gewölbegang. Schießscharten
belegen die ursprünglich geplante Nutzung. Carsten Wenzel wusste viele
Fakten und Geschichten zu berichten. So auch, dass das aufgegebene Gewölbe –
obwohl später aus unerklärlichen Gründen zu 2/3 mit Schutt aufgefüllt – im
2. Weltkrieg den Anwohnern als Schutzraum diente und bei einem Angriff durch
Kohlenmonoxidbildung über 20 Tote zu beklagen waren. Nach der
Wiederentdeckung der Kasematten,
die nach dem 2. Weltkrieg in Vergessenheit geraten waren, wussten einige
Zeitzeugen oder deren Nachkommen davon zu berichten. Wieder an der Oberfläche, konnte Dr. Wenzel anhand von
Informationstafeln die Entwicklung der Frankfurter Stadtbefestigungen
erklären. Dazu gehören die ältesten noch sichtbaren Reste des erhaltenen
Befestigungsringes, die Staufenmauer, die das nächste Ziel unserer Gruppe
war. Um 1200 erbaut, umschloss die Staufenmauer das Gebiet der Frankfurter
Altstadt. Bei einem kurzen Halt im Dom machte uns Carsten Wenzel
auf die Lage der 1992 ausgegrabenen fränkisch-merowingischen Bestattung
eines adligen Mädchens aufmerksam. Auf das Grab weist heute eine
Sandsteinplatte im Boden hin. Das Mädchen war etwa 5-jährig mit hochwertigen
Beigaben in einer Vorgängerkirche des Doms bestattet worden. Die exponierte
Lage des Grabes in der Längsachse des Doms unterstreicht die wohl
herausragende Stellung des Kindes, dessen Grab möglicherweise eine
Pilgerstätte war. Die Leiterin des Frankfurter Denkmalamtes, Dr. Andrea
Hampel, hatte 2015 in einem Vortrag im Rodheimer Forum Faselstall hierüber
berichtet. Vorbei an der noch nicht abgeschlossenen Überbauung des
römerzeitlich-mittelalterlichen Archäologischen Gartens, ging es weiter ins
Foyer des erneuerten Historischen
Museums. Hier konnte ein Stück der Kaimauer des mittelalterlichen Mainhafens
besichtigt werden, der bei den Bauarbeiten gefunden und freigelegt wurde. Nach dem Mittagessen im Steinernen Haus war das
Archäologische Museum das Ziel des Nachmittags. Vom "Hausherrn" geführt,
erfuhren die Teilnehmer aus erster Hand viel Neues nicht nur über das
römische Nida, das im Bereich des heutigen Heddernheim liegt. Die
hervorragende museale Präsentation der Museumsstücke in der ehemaligen
Karmeliterkirche wurde von der überaus engagierten und kenntnisreichen
Führung noch übertroffen. Herzlichen Dank an Carsten Wenzel für diesen Tag
in Frankfurt.
gemeinsam mit dem Jubiläums-Straßenfest der Lieder am 24./25. Juni 2017
WZ, 27. Juni 2017 Der Erlös des Int. Freundschaftsfestes wird wie immer gemeinnützigen oder karitativen Zwecken zugeführt.
Bildimpressionen zum 23. Internationalen Freundschaftsfest am 24. Juni Bilder: Carine & Karsten Brunk und Edelgard Halacinsky
RGHV-Vorstandsmitglieder geehrt
WZ, 30. März 2017 | |||||||||||||||||||||||