Archiv 2025

Präsentation

am

16.11.2025

Mitgliederehrungen bei Kaffee, Kuchen und historischen Fotos


Zum nunmehr 6. Mal traf man sich zum beliebten Bilderkaffee des RGHV im evangelischen Gemeindehaus Arche. Wie immer zog zunächst das ausgesuchte Kuchenbuffet Mitglieder und Gäste an. Zentrales Anliegen dieser vergnüglichen Treffen ist es jedoch, den großen Fundus an Fotos, der sich im Besitz des RGHV befindet, mit Leben zu füllen. Aktuell wird weiter der Bestand, der dem Verein von der Tochter des „Ortsfotografen“ Alfred Wieser vor einigen Jahren übereignet wurde, bearbeitet. Speziell Fotos aus den späten 1940er- und den 1950er-Jahren kamen dieses Mal zur Präsentation. Ob Fassenacht, großartig gefeierte Orts- und Vereinsjubiläen, die nahezu alle Ortsbewohner einbezogen, Hochzeiten, Konfirmationen, die Einweihung der katholischen Kirche in der Gartenstraße, Jahrgangstreffen oder Familienfotos zu besonderen Anlässen – Wichtiges und Beeindruckendes wurde in seltenen analogen Fotos festgehalten, weit entfernt von unserer heutigen digitalen Bilderflut. Was den Fotos häufig fehlt, sind Hinweise zum Aufnahmedatum, zur Art der Feste und zu Personen. Hier kann der Verein auf die Unterstützung des Publikums zählen! Vor allem die älteren Teilnehmer haben häufig eine Erinnerung an die abgebildeten Personen oder Ereignisse, und sei es, dass die Mutter oder der Opa ihnen in ihrer Jugend davon erzählt haben. So wächst das Wissen um die Ortsgeschehnisse und Dank anschließender digitaler Verarbeitung gerät nichts mehr davon in Vergessenheit!


Im zweiten Teil der Veranstaltung war es dem RGHV eine Herzensangelegenheit, den Mitgliedern, die 25 Jahre oder 40 Jahre und länger, teils als Gründungsmitglieder, den RGHV unterstützen, ein „Dankeschön“ zu sagen und dies mit individuellen Urkunden und jeweils einem kleinen Präsent zu bekräftigen. Die elf anwesenden Geehrten freuten sich sichtlich über die ihnen zuteil gewordenen Anerkennungen.

Exkursion/Führung

am

13.09.2025

Blick in unsere Nachbarschaft

Besuch der Nassauischen Residenzstädte Idstein und Usingen und der Kirchenruine Landstein

Unser erstes Exkursionsziel Idstein war Residenz von 1355 – 1721 derer von Nassau-Idstein. Über Treppen ging es zunächst hinauf zum Residenzschloss, das im 30-jährigen Krieg Graf Johann von Nassau-Idstein aus der bestehenden Burg zum Renaissanceschloss umgebaut hatte. Seine Nachfahren favorisierten später jedoch das durch sie errichtete Biebricher Schloss in Wiesbaden als den repräsentativeren Wohnsitz. Stadtführerin Elvira Chmielus begleitete uns weiter durch das mittelalterliche Gebäudeensemble der Oberburg, in der ein „Butterfassturm“ ähnlich dem Friedberger Adolfsturm steht, der Hexenturm. Wenig später blickte man beim Durchqueren des südlichen Torhauses auf ein Panorama wunderbar restaurierter Fachwerkgebäude im Stadtkern.

Die Unionskirche, von außen eher schlicht, zeigt eine prachtvolle Ausschmückung im Inneren. Sie war Hofkirche des Grafen Johann seit 1669 und Grablege der Nassauer. Im Jahr 1817 wurde hier die ‚Nassauer Union‘ zwischen den beiden protestantischen Strömungen von Lutheranern und Reformierten beschlossen, die Vorbild für weitere Kirchenzusammenschlüsse war.

Weiter nach Usingen. Graf Walrad von Nassau-Saarbrücken übernahm 1659 die Herrschaft im Usinger Land und wurde Begründer der Linie Nassau-Usingen. Herr Seifert vom örtlichen Geschichtsverein erwartete uns vor der Christian-Wirth-Schule. wo ursprünglich die Nassauische Burg stand, später das Nassauische Schloss. Nach Zerstörung erheblicher Teile der Stadt durch einen Brand 1692 war Walrad der Initiator zum Wiederaufbau nach damals modernen Gesichtspunkten. Zum Rathaus, dem Alten Markt mit der Hugenottenkirche, dem Junkernhof und der Laurentiuskirche gab es viel Historisches zu erfahren.

Drittes Ziel war die Kirchenruine Landstein, deren Restaurierung nun abgeschlossen ist. Unser Guide Ulrich Graf war an den Ausgrabungen beteiligt und mitten in der Materie. Aus dem überwucherten Areal der zerstörten Marienwallfahrtskirche aus dem 15. Jhd. ist nach jahrelangen Ausgrabungen und Sicherungsarbeiten der Grundriss der großen Kirche sichtbar mit Vorgängerbauten aus dem 14. Jhd. Das Areal soll künftig auch für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Vereinsmitteilung

am

23.08.2025

Mit Nachtwächter Roderik durch Rodheim

Im Sommer 2025 veröffentlichen RGHV und die Kita Regenbogen ein Ideenheft.

Rechtzeitig zu den Sommerferien hat der Rodheimer Geschichts- und Heimatverein (RGHV) gemeinsam mit dem Förderverein der Kita Regenbogen ein Heft mit einem historischen Ortsrundgang für Kinder und interessierte Erwachsene erstellt. Anhand der Broschüre führt die Comic-Figur “Nachtwächter Roderik von Rodheim” zu zehn Stationen aus Rodheims Vergangenheit.

Der Rundgang beginnt am großen Turm vor der Kita Regenbogen und verläuft durch oder entlang des alten, ehemals befestigten Ortskerns. Bedeutende Gebäude und ErinnerunAgsorte werden besucht und deren frühere Bedeutung erläutert, darunter auch Örtlichkeiten, von denen viele heute anders genutzt werden oder weitgehend unbekannt sind.

Die Idee für das Heft mit einer Rallye entstand im vergangenen Jahr im Förderverein der Kita Regenbogen, so Katharina Piepenbrink. Die Auflage wurde so bemessen, dass die derzeitigen Kita- und Grundschulkinder in Rodheim ein Exemplar erhalten können.

Dr. Karsten Brunk vom örtlichen Geschichts- und Heimatverein beteiligte sich ebenfalls an der Umsetzung. Laut Brunk ist das Material sowohl für den Heimatkundeunterricht in der Grundschule geeignet als auch als Anregung für Familienaktivitäten während der Ferien.

Die Broschüre ist unter <Historische Ortsrundgänge – Historischer Ortsrundgang für Kinder und Familien> – zu finden und steht dort auch zum Download zur Verfügung.

Kinder, die im Sommer 2025 den etwa einstündigen Rundgang absolvieren, erhalten eine Plakette und eine Urkunde als „geprüfter Nachtwächter-Gehilfe“. Brunk betont, dass insbesondere zugezogene Familien durch diese Aktion Kenntnisse über ihren neuen Wohnort gewinnen können.

Exkursion/Führung

am

05.07.2025

Der „Alte Dom“ St. Johannis, der Dom St. Martin und die Chagall-Fenster in St. Stephan

Exkursion des Rodheimer Geschichts- und Heimatvereins nach Mainz


Geplant war 2013 der Einbau einer Fußbodenheizung in die evangelische St. Johanniskirche in Mainz, aber mit Öffnung der Bodenschichten ergab sich eine archäologische Sensation! 8 Meter tief grub man sich durch mittelalterliche, frühottonische, spätkarolingische und merowingische Reste von Vorgängerbauten bis hin zu römischen Baubefunden. Almut Stute, Wahl-Rodheimerin, Kirchenvorstandmitglied, von Hause aus Kunsthistorikerin und Kirchenpädagogin, die in der evangelischen Gemeinde St. Johannis in Mainz tätig ist, führte die RGHV-Mitglieder kenntnisreich mit spannenden Fakten durch die mit Baugerüsten gesicherte Ausgrabung im „Alten Dom“, der nach dem Trierer Dom zweiältesten erhaltenen Bischofskirche in Deutschland.

Er wurde im Jahr 910 n. Chr. nach Umbauten geweiht und war die Bischofskirche des Erzbistums Mainz bis zur Weihe des „neuen“ Doms St. Martin im Jahr 1036. Im Jahr 1021 wurde Erz-Bischof Erkanbald im Alten Dom bestattet, dessen Sarkophag bei den Ausgrabungen gefunden und dessen sterbliche Überreste 2019 bei Öffnung des Sarges untersucht werden konnten.

Gestärkt nach einem guten Mittagessen empfing uns die Kunsthistorikerin Sabrina Faulstich zu einer Führung im Dom St. Martin, der zu den Kaiserdomen gehört, von Erzbischof Willigis erbaut wurde und im Jahr 1009 am Tag seiner Weihe abbrannte, verursacht wohl durch die festliche Illumination. Erst 1036 konnte der Dom nach dem Wiederaufbau genutzt werden. Willigis erlebte die Weihe des neu aufgebauten Doms nicht mehr und wurde in St. Stephan beigesetzt, unserem nächsten Ziel. Dort zogen uns die neun beeindruckenden blauen Fenster in ihren Bann, die von Marc Chagall auf Initiative des dortigen Pfarrers Klaus Mayer zwischen 1978 und 1985 geschaffen wurden. Chagall, jüdischer Abstammung, in Russland geboren und später in Frankreich lebend und arbeitend, wollte sie als Zeichen jüdisch-christlicher Verbundenheit und deutsch-französischer Freundschaft verstanden haben, als Zeichen für Völkerverständigung und Frieden. Die Theologin Michaela Grosche hatte uns vorab Einblicke in deren Entstehungsgeschichte und Thematik vermittelt und so unser Verständnis geschult. Herzlichen Dank dafür!


Text: Ute Veit, Fotos: Karsten Brunk und Ute Veit

Vereinsmitteilung

am

07.01.2025

In stiller Trauer

Der Rodheimer Geschichts- und Heimatverein e.V. trauert um sein Gründungs-, langjähriges Vorstands- und Ehrenmitglied

Pfarrer i. R. Fritz Dahmen

Sein unermüdlicher Einsatz bei der Erforschung, Aufarbeitung und Vermittlung der Rodheimer Ortsgeschichte hat bahnbrechende Erkenntnisse zum heutigen Wissensstand hervorgebracht.
Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung halten und sein historisches Erbe weiter pflegen und dokumentieren.

Der Vorstand

Dr. Karsten Brunk