Unser erstes Exkursionsziel Idstein war Residenz von 1355 – 1721 derer von Nassau-Idstein. Über Treppen ging es zunächst hinauf zum Residenzschloss, das im 30-jährigen Krieg Graf Johann von Nassau-Idstein aus der bestehenden Burg zum Renaissanceschloss umgebaut hatte. Seine Nachfahren favorisierten später jedoch das durch sie errichtete Biebricher Schloss in Wiesbaden als den repräsentativeren Wohnsitz. Stadtführerin Elvira Chmielus begleitete uns weiter durch das mittelalterliche Gebäudeensemble der Oberburg, in der ein „Butterfassturm“ ähnlich dem Friedberger Adolfsturm steht, der Hexenturm. Wenig später blickte man beim Durchqueren des südlichen Torhauses auf ein Panorama wunderbar restaurierter Fachwerkgebäude im Stadtkern.

Die Unionskirche, von außen eher schlicht, zeigt eine prachtvolle Ausschmückung im Inneren. Sie war Hofkirche des Grafen Johann seit 1669 und Grablege der Nassauer. Im Jahr 1817 wurde hier die ‚Nassauer Union‘ zwischen den beiden protestantischen Strömungen von Lutheranern und Reformierten beschlossen, die Vorbild für weitere Kirchenzusammenschlüsse war.
Weiter nach Usingen. Graf Walrad von Nassau-Saarbrücken übernahm 1659 die Herrschaft im Usinger Land und wurde Begründer der Linie Nassau-Usingen. Herr Seifert vom örtlichen Geschichtsverein erwartete uns vor der Christian-Wirth-Schule. wo ursprünglich die Nassauische Burg stand, später das Nassauische Schloss. Nach Zerstörung erheblicher Teile der Stadt durch einen Brand 1692 war Walrad der Initiator zum Wiederaufbau nach damals modernen Gesichtspunkten. Zum Rathaus, dem Alten Markt mit der Hugenottenkirche, dem Junkernhof und der Laurentiuskirche gab es viel Historisches zu erfahren.

Drittes Ziel war die Kirchenruine Landstein, deren Restaurierung nun abgeschlossen ist. Unser Guide Ulrich Graf war an den Ausgrabungen beteiligt und mitten in der Materie. Aus dem überwucherten Areal der zerstörten Marienwallfahrtskirche aus dem 15. Jhd. ist nach jahrelangen Ausgrabungen und Sicherungsarbeiten der Grundriss der großen Kirche sichtbar mit Vorgängerbauten aus dem 14. Jhd. Das Areal soll künftig auch für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung stehen.